Wer will, der kann die Geschichte des gescheiterten Träumers George Jung (Johnny Depp) in den Akten des FBI und des Justizministeriums nachlesen. Säuberlich festgehalten ist dort, wie dieser unscheinbare Bursche aus der amerikanischen Provinz nach Kalifornien kam und mit Marihuana aus Mexiko ein florierendes Geschäft aufzog. Wie er danach als erster Amerikaner überhaupt mit dem kolumbianischen Medellin-Kartell Geschäfte machte und Ende der Siebziger so ziemlich alles in den USA verpulverte, genauer gesagt, Kokain einschleuste. Und wie er dafür immer wieder ins Gefängnis wanderte - bis 2014 sitzt der langjährige Drogenhändler Jung zur Zeit im Zuchthaus.
Was den verbundenen Augen Justitias jedoch verborgen bleiben muss und nun von Regisseur Ted Demme in dessen epischem Drama BLOW weder beschönigend noch dämonisierend erzählt wird, das ist die Geschichte des Menschen George Jung. Ein junger Mann, der unter der Schwäche seines vergötterten Vaters (Ray Liotta) und den Launen seiner Mutter (Rachel Griffiths) leidet. Ein sanftmütiger Aussteiger, dessen Unschuld für immer Schaden nimmt, als das Schicksal seine erste Liebe (Franka Potente) zerstört. Und ein wagemutiger Spieler, der zwangsläufig untergehen muss, als er sich mit dubiosen Dealern (Paul Reubens, Jordi Mollá) und einer absolut unzähmbaren Frau (Penelope Cruz) einlässt. Genug Stoff für mehrere Lebensgeschichten. Und wie immer die Gesellschaft George Jung beurteilen mag - seine Fehler und seine Reue, den Aufstieg und den Fall. Letzten Endes ist der Mann mehr als ein Drogenhändler. Sondern auch Sohn. Utopist. Erfinder seiner selbst. Romantiker. Und vor allem: ein Vater...
Kam am Wochenende endlich am TV. War doch etwas enttäuscht, hatte mir eine intelligentere und witzigere Auseinandersetzung mit dem Thema vorgestellt. Solide Unterhaltung, aber nicht mehr.
Das Ende war schon traurig, hat auch super Darsteller (Franka Potente, Johnny Depp, Rachel Griffiths) aber der Film war eigentlich nur mäßig... ich hätte es mir noch anders betrachtet gewünscht und nicht so auf die Mitleidstour für den armen Drogendealer, der zwar das Leben von vielen Menschen ruiniert hat mit seinen Drogen, aber doch ein lieber Mensch ist und geliebt werden will... Aber sonst ganz ok ;)
sehr unterhaltsam, schaue ich mir immer wieder gerne an...seine tochter besuchte ihn dann doch, 1 jahr nach filmstart Zuletzt editiert: 01.09.2008 09:28:00
Da kann ich Gelber Blubbel nur zustimmen. George wird so quasi als bemitleidenswerter Held dargestellt, obwohl er ja davon meilenweit entfernt ist. Gefiel mir nicht sonderlich. Und Homer... er wird 2015 entlassen...
Solide Unterhaltung. Passt gut zum "Narcos" & surroundings Programm. Die Narcos figur El León ist ja sehr lose auf Jung basiert, der hier in dem Biopic wohl deutlich echter und ehrlicher davon kommt.
Jung wurde laut Wikipedia 2014 entlassen und starb zu Hause in Massachussetts im Mai 2021 unter Hospizbetreuung an Nieren- und Leberversagen. Zuletzt editiert: 27.11.2022 21:01:00
Unsere Website verwendet Cookies, um seinen Lesern das beste Webseiten-Erlebnis zu ermöglichen. Teilweise werden auch Cookies von Diensten Dritter gesetzt.
Weitere Informationen findest Du in unserer Datenschutzerklärung.