Die Schüler Benny (Yftach Katzur), Johnny (Zachi Noy) und Momo (Jonathan Sagall) stecken mit ihren 15 Jahren mitten in der Pubertät und denken in erster Linie nur noch an Sex. Im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht stellt sich jedoch nur der Frauenschwarm Momo gut an, während der dicke Johnny zwar ganz vorne dabei ist, wenn es um markige Sprüche geht, sobald es hingegen ernst wird, zieht er sprichtwörtlich den Schwanz ein. Erste sexuelle Erfahrungen machen die drei eines Tages bei einer etwas betagteren Frau, anschließend konsultieren sie noch eine Nutte. Doch Benny verliebt sich in die junge Nili (Anat Atzmon), die ihm einmal mehr von Momo ausgespannt wird, welcher sie sogar eines Abends schwängert. Momo lässt das Mädchen sitzen, einzig Benny kümmert sich um sie und die geplante Abtreibung...
Bei diesem Streifen handelt es sich um eine israelische Produktion aus dem Jahre 1977, die bis heute vor allem bei jungen Menschen einen gewissen Kultstatus innehält. Man kann den Film durchaus als etwas älteres "American Pie" bezeichnen, wenn man denn unbedingt eine Parallele haben möchte. Damals war diese Produktion ein durchaus gewagter Schritt, in Israel wohl noch deutlich mehr als in Deutschland, denn die Darsteller sind mehrfach nackt zu sehen, selbst bei der Korpulation kann man ihnen hin und wieder zuschauen (wenngleich dem Zuschauer ein paar Details verborgen bleiben).
Generell möchte ich aber wider Erwarten sagen, dass zumindest diesem Teil hier meines Erachtens Unrecht getan wird, wenn man ihn nur auf Pimmelwitze, Knatterorgien und Oralverkehr reduziert. Zwar spielen diese Dinge eine für einen Jugendfilm übermäßig große Rolle, vor allem in der ersten Hälfte sieht man nicht selten Schüler ihre Pimperalien messen oder aufeinander rumrutschen, im letzten Teil kommt dann aber tatsächlich vermehrt so etwas wie Tiefgang auf. Außerdem sind einige Szenen auch tatsächlich durchaus lustig, denn zwischen platten Gags, die wohl damals noch nicht ganz so abgenutzt waren wie heutzutage, gibt es auch immer mal wieder einige wirklich komische Szenen wie zum Beispiel die Gespräche zwischen Benny und seinen Eltern.
Großartig ist ohne Frage der Soundtrack, der überaus viele kultige Oldies auf Lager hat, die auch gut eingesetzt werden. Hier ist man vielen Hochglanzproduktionen heutiger Zeit um Längen voraus, das musikalische Repertoire hat ein unglaublich hohes Niveau, das natürlich hin und wieder ein bisschen verschenkt wirkt. Es bleibt jedoch zu sagen, dass "Eis am Stiel" ein absolut kultiger Teeniestreifen ist, den man damals begierig aufsog und heute noch immer schmunzelnd sehen kann. Die Darsteller liefern einen guten Job ab und wirken sehr authentisch. Es bleibt natürlich der nicht unbedingt wahnsinnig hoch angesetzte Humor, ansonsten möchte ich aber gerne das Fazit ziehen: Gute Unterhaltung, frech und frisch gemacht, mit einigen Schwachstellen versehen, aber noch sympathisch und originell. Das Ende ist dann tatsächlich sehr melancholisch und hat mich berührt, das schafft auch nicht jeder Hochglanz-Film. All in all...
Eine sehr knappe 5.