Amerikanische Soldaten, die im absoluten Blutrausch zum Teil jubelnd Menschen abmetzeln?
Ach nein, stimmt eigentlich: Als Menschen werden die
deutschen Soldaten eigentlich überhaupt nicht dargestellt.
In "Fury"
sind sie nur Nazi-Monster und extrem dämliches Kanonenfutter.
Realistisch ist daran überhaupt nichts.
Die Nazi-Verbrechen sind ja zum
Teil gerade deshalb so unbegreiflich, weil viele, die zu Tätern geworden
sind, an sich ganz normale Menschen waren.
Sie haben Juden ermordet und
sich dann in anderem Umfeld wie vollkommen zivilisierte Menschen
verhalten.
Das darzustellen wäre realistisch und aufwühlend.
Für einen
guten Regisseur wäre auch im Krieggetümmel dafür Platz.
Aber für David
Ayer sind die deutschen Soldaten nur Anstoß für Gewaltorgien und
pseudo-heroisches Geschwafel.
Nicht nur deshalb ist es auch albern,
"Fury" mit "Full Metal Jacket" zu vergleichen.
Bei Kubrick war nie
irgend etwas so platt.
Nicht sexistisch? Achtung SPOILER:
Das Mädchen, dass sich sofort unsterblich in ihren de facto
Vergewaltiger verliebt? Wenn das nicht sexistisch ist, weiß ich auch
nicht. /
Dieser Film war wirklich dämliche Brutale-Jungs-Unterhaltung.
Wenn man aus dem Alter raus oder nie zu dieser Gruppe gehört hat, ist das
Anschauen verschwendete Lebenszeit.
Krieg war so? Ok, aber das soll hier
ja Unterhaltung sein.
Wer so etwas unterhaltsam findet, ist mir
unheimlich und möge sich bitte möglichst weit von mir fernhalten.
Ein
paar solcher Leute verträgt eine Gesellschaft, zum Glück sind Sadisten
und Gewaltvoyeure aber nicht in der Mehrheit, so laut sie gerade in
Onlinemedien sein mögen.
Ich bitte um einen Boykott dieses Films...
Zuletzt editiert: 30.12.2014 19:29:00