BLINDE WUT

Wenn die Volksseele kocht und der Mob außer Kontrolle gerät, und hinterher will es keiner gewesen sein: Das ist die Kernaussage dieses außergewöhnlich spannenden Films. Er beginnt ziemlich zäh, kommt aber relativ schnell in Fahrt und baut nach und nach eine unglaubliche Spannung auf, die in der Szene, in der der außer Kontrolle geratene Mob das Gefängnis in Brand steckt, förmlich explodiert. In "Fury" bietet Spencer Tracy eine seiner besten und beeindruckendsten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere ab. Äußerst glaubwürdig spielt er den verängstigten, zu Unrecht verdächtigten Mann, der sich im zweiten Teil des Films zum verbitterten, von Rache getriebenen Mann wandelt.

ein großartiger Film der heute fast vergessen ist

Stimmt leider, ja. Man kann die Wut des Mannes direkt nachfühlen und ist am Schluss fast etwas enttäuscht, dass die feigen Lyncher nun doch davonkommen sollen...sackstarker Film!

... genauso isses ... mit einem noch unentstellten Walter Brennan ...

für die damalige Zeit ganz gelungen, spricht mich aber nicht sonderlich an

5+, dieses Krimidrama war der erste US-Film von Fritz Lang. Joe Wilson verfolgt hier einen perfiden Racheplan und besonders beim Prozeß ist der Film megaspannend. Lang wollte ursprünglich einen Film über ein schwarzes Opfer eines Lynchmobs drehen. Dies wurde ihm von MGM jedoch nicht gestattet. Die Kussszene am Schluss – ein typisches Hollywood-"Happy-End" – wurde angehängt, weil der Produktionschef darauf bestand. Lang mochte diese Szene nie.
Der Film erhielt eine Oscarnominierung für das beste Drehbuch.
Zuletzt editiert: 24.12.2010 07:02:00