Horton hört auf einer Blume einen schwachen Hilferuf, der wie aus dem Nichts zu kommen scheint. Er sieht ein kleines Staubkorn und ist sich sicher, dass dort drin winzig kleine Menschen leben. Sofort will er seinen Freunden davon erzählen, doch diese halten den gutmütigen Elefanten für durchgedreht. Horton lässt sich davon jedoch nicht beirren und nimmt Kontakt zum Bürgermeister der mikrospoisch kleinen Stadt der "Hus" auf. Er muss das Staubkorn an einen sicheren Ort bringen, damit die Hus weiterhin in Sicherheit leben können. Doch die konservativ herrschende Kangurumutter befürchtet, dass die jungen Tiere im Dschungel durch das verrückte Auftreten Hortons verzogen werden könnten und versucht alles, um das Staubkorn zu zerstören...
Im Jahr 2008 drehten die Blue Sky Studios diesen Animationsfilm, wobei die Produktionsfirma vor allem durch "Ice Age" bekannt wurde. Vergleichsweise geringe Erfolge wurden mit diesem Film hier erzielt, was auch seine Gründe hat. Denn "Horton hört ein Hu!" ist zwar liebevoll gemacht, kommt putzig daher und hat auch lustige Momente, aber letztendlich ist der Film doch etwas zu lieb und belanglos geraten. Die beiden Handlungsstränge harmonieren zunächst einmal sehr gut miteinander, es ist jedoch leider sehr schnell offensichtlich, worin die Geschichte enden wird. Somit hält sich die Spannung schon in ziemlich engen Grenzen.
Punkten kann man hingegen definitiv aufgrund der witzigen Charaktere, auch wenn man hin und wieder etwas zu albern wird. Vor allem die Tiere in der "realen" Welt sind durchaus putzig und lebhaft animiert, kommen jedoch auch nicht an die Figuren aus "Ice Age" heran, wo ja vor allem Sid und der kleine Scratch riesige Fangemeinden haben. Dafür sind die Charaktere hier wohl eine Spur zu lieb, ecken zu wenig an und haben zu wenig Polarisierendes an sich. Man findet sie ganz nett, sie sind interessant, aber die meisten davon vergisst man dann eben auch ganz schnell wieder. Ein Problem, das aber vor allem der Film an sich hat, denn die Story ist altbekannt, der Witz ist viel zu zurückhaltend und brav, die Musik sticht nicht heraus, Spannung ist fast nicht vorhanden. Es versinkt alles im Mittelmaß, ohne großartig zu stören.
Eine wirklich nennenswerte Stelle bei aller harmlosen Nettigkeit hat der Film aber dann doch zu bieten, denn einmal wagt man sich, den japanischen Comiclook der Animes aufs Korn zu nehmen und Horton völlig übertriebene Superkräfte zu verleihen, die er gegen seine Gegner einsetzt. Hier musste ich wirklich einmal lachen, ansonsten ist doch behutsames Schmunzeln angesagt. Für die Story können die Macher des Films im Übrigen eigentlich nicht wirklich etwas, denn diese wurde weitestgehend von einem gleichnamigen Kinderbuch des Autors Dr. Seuss übernommen. Dieses Kinderbuch ist jedoch bereits 57 Jahre alt, damals war gegen derart harmlose Werke noch nicht wirklich etwas zu sagen.
Und auch diesem Film muss man das nicht unbedingt vorwerfen, denn auch unsere Sprösslinge haben noch immer ein Recht darauf, unbeschwerte, nette Unterhaltung geliefert zu bekommen, ohne dass sie intellektuell oder visuell überladen werden. Man sollte in diesen Film aber meines Erachtens nicht mit der Vorstellung gehen, großartig Neues zu sehen. Empfehlenswert ist der Streifen wohl für Kinder zwischen vier und zehn Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen würde ich diese Produktion dann nur unter Vorbehalt empfehlen.
Angedenk der Zielgruppe gebe ich dem ulkigen Elefanten eine gut gemeinte 4.