LASST MICH LEBEN

Der zweite Oscar-Film gestern Abend. Susan Hayward erhielt völlig zu Recht den Oscar für ihre brilliante Leistung. Der Film selber kann da auch sehr gut mithalten, ein spannender, sehr gut gemachter, intelligenter Film. Nur das moralisch irgendwie falsche Ende (auch wenn es auf wahren Tatsachen beruht) stört mich doch etwas, darum haarscharf keine 6.

Diese einmalige One-Woman-Show zählt zweifelsfrei zu den größten Filmmomenten der 50er. Susan Hayward gibt die Barbara Graham beeindruckend wieder: verkommen, eigenständig und vor allem unglaublich leidenschaftlich. Sie degradiert sämtliche anderen Mitwirkenden zu Statisten und trägt mit Leichtigkeit den gesamten Film. Besonders das bedrohliche Ende ist äußerst spannend und an Intensität nicht zu übertreffen. Susan Sarandon, Jessica Lange & Jodie Foster schufen später 3 weitere exzellente Frauenporträts in Gerichtsfilmen, aber an diese Vorstellung reichte in dem Genre bislang niemand heran. Dank Susan Hayward eine 6.

Ein eindringliches, bewegendes Justizdrama nach einem wahren Fall, der nie ganz aufgeklärt wurde und zugleich ein exzellent gespieltes Plädoyer gegen die Todesstrafe.
Gedreht wurde der Film in Kalifornien, und zwar in den Städten Los Angeels, Palos Verdes, San Quentin und San Rafael.
Der Film wurde für die beste Hauptdarstellerin (Susan Hayward) mit dem Oscar dekoriert.
In den fünf folgenden Kategorein ging er jedoch leer aus: beste Kamera, beste Regie, bester Schnitt, bester Ton und bestes Drehbuch.