Habe ich am Mittwoch zusammen mit dem ersten Teil im Kino geschaut und war leider ziemlich enttäuscht davon, wie immens dem Film vor allem hintenraus die Puste ausgeht. Das Konzept, erst die Geschichte der Kinder und dann jene der Erwachsenen zu erzählen, war für Teil 1 noch stimmig, für den zweiten Teil brachte es jedoch die Komplikation mit sich, dass man kaum auf das Herzstück des Werkes zurückgreifen kann. Schon im 1990er-Film ging die Spannung mit der Zeit etwas verloren, da sich die Ereignisse teilweise wiederholten und der Charme der Verlierer-Jugendgang einfach nicht ganz so gut funktioniert, wenn man ihn auf Erwachsene zu übertragen versucht. Wohl auch deshalb hat sich Regisseur Andy Muschietti dazu entschieden, in Teil 2 dann doch mit einigen Rückblenden zu operieren, die jedoch vielfach eher redundant daherkamen und recht deutlich als Fan-Leckerli zu erkennen waren.
Nominell hat man mit Jessica Chastain und James McAvoy zwei ziemlich große Namen engagieren können, die mich hier aber beide nicht wirklich umgehauen haben. Einzig Bill Hader sticht als Witzbold Richie Tozier wirklich heraus und sorgt immerhin für einige Lacher.
Wie sehr es der Film aber einerseits auf Lacher und andererseits auf eine enge Taktung von Schockmomenten anlegt, hat mich nahezu erschüttert - und dazu geführt, dass er mich zumindest in der zweiten Hälfte fast komplett verloren hatte. In viel zu chaotischer Manier schockt Pennywise, bis sich die Balken biegen, wobei einige Szenen auf mich geradezu trashig wirkten. 170 Minuten Laufzeit sind viel, viel, viel zu viel, sodass sich die Story irgendwann nur noch im Kreise dreht und man inständig hofft, dass der Film doch bitte bald mal zu Ende gehen würde. Der ellenlange Schlusskampf ist ein erschreckend lärmiges Effekte-Gewitter, ganz am Ende droht man massiv, in "Rosamunde Pilcher"-Kitsch zu verfallen und Spaß kommt kaum mehr auf.
Schade, aber aus meiner Sicht ist das der schwächste "Es"-Film, den ich je gesehen habe - aller visuellen Klasse und Bill Skarsgard zum Trotz.
Knappe 3.