| Der Film ist genau so langatmig, wie er auch gut ist. Er spielt zu Beginn der 80er und besitzt auch dieses Flair von damals. Man wird permanent daran erinnert, wie man noch Filme machte, indem man sich Zeit für die Charaktere, der Handlung und dessen Aufbau nahm. Hier wird keine weitere Nonstop-Action-Tour geboten, wovon wir heute mehr als genug haben. Gerade wegen dieser "altmodischen" Machart habe ich diesen phantastischen Streifen wirklich genießen können. Daher auch ist das Ganze nur eher nebenbei als DC-Comic-Verfilmung zu verstehen. Joker ist viel eher krasse Gesellschaftskritik. Bewertung: 6+ PS: Wirklich schöne Kritiken unter mir (jones & Chartsfohlen). Zuletzt editiert: 07.01.2020 04:03:00 |
| Ein absolut interessantes Psychogramm eines vom verlorenen und isolierten Kind durch Schikane zum Anarchisten gewordenen Psychopathen. Joaquin Phoenix liefert unverhohlen eine Oscar-würdige Performance ab. Sein Schauspiel und seine Präsenz sind intensiv, brilliant und faszinierend, auch wenn sein Lachen mit der Zeit etwas over the top ist. Trotzdem fehlt beim «Joker» das letzte Quantum für eine Höchstnote infolge der tendenziellen Langatmigkeit der Story. Es gibt zwar einige schöne Anekdoten und gute Schachzüge, z.B. mit Verweisen zu aktuellen Regierungen (wenn z.B. Thomas Wayne die Aufständischen als «Clowns» bezeichnet, ihnen dadurch eine Identität gibt und die Bewegung damit sogar erst richtig lanciert). Der Joker wird unfreiwillig zum Frontmann, zum Gesicht der nihilistischen Tendenzen und zum Rächer und Anführer gegen das Establishment. Das kennen wir doch sehr gut aus der Geschichte! Der Joker ist nicht wahnsinnig, sein Umfeld ist es. Batman-Fans werden vermutlich enttäuscht, denn dies ist nicht Batman, sondern eine mit psychologischer Tiefe erzählte Biografie eines Aussenseiters, der nie Herr seines Lebens ist. Seine Mutter sagt ihm «Happy», obwohl er das nie war. Er muss sich in die Clown-Rolle zwängen, nur um ein Ventil zu finden. Dieses gewalttätige Ventil im Moloch der Grossstadt ist notabene ziemlich stark bei Scorseses «Taxi Driver» abgekupfert, was als Adaption und Weiterentwicklung überhaupt nicht stört, mit dem Unterschied, dass beim «Joker» fast zu viel erklärt wird. Der Film hat dadurch wenig Geheimnisvolles, wenig Revolutionäres und es fehlt etwas die künstlerische Note. Damit kommt er überraschend gradlinig daher und wirkt trotz der Anarchie zum Teil fast zu glatt. Aber bei der technischen Inszenierung und Darstellung hat Todd Philips alles rausgehauen. Das Tolle ist, dass der Film trotz allem genug Interpretationsspielraum bietet. Die Gesellschaftskritik ist nicht subtil, sondern ziemlich roh und auf dem Punkt. Die Probleme der Grossstadt sind der Grund, warum es Psychopathen wie den Joker erst gibt. Das Böse entsteht durch unsere Haltung den Mitmenschen gegenüber. Das mag trivial klingen, ist aber eine Tatsache, die der Film mit allen Abgründen hervorragend abarbeitet. Und die TV-Show-Szene mit de Niro halte ich etwas vom Besseren in diesem Genre der letzten Jahrzehnte. 5 von 6. |
| Wer hier einen Actionfilm wie Batman oder sogar Suicide Squad erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein. Das hier ist mehr ein Drama. Der Film greift das Thema Mobbing wie ich finde sehr gut auf und zeigt auf eine krasse Art, was dies mit einem psychisch angeschlagenen Menschen machen kann. Joaquin Phoenix spielt die Titelrolle hierbei unglaublich stark und creepy und glaubwürdig. Insgesamt sehr sehenswert. |
| Die von Todd Phillips erzählte Geschichte des psychisch angeschlagenen Arthur Fleck (Joaquin Phoenix), der durch die gesellschaftlichen Umstände im Gotham City der frühen 80er-Jahre zum Massenmörder wird, hat auch mich als bekennenden Desinteressenten an diesem ganzen Comic-Marvel-Gedöns-Hype interessiert - eben weil der Film mehr nach einem "trojanischen Pferd" klang, das Arthouse-Kino und Charakterstudie in ein Gewand hüllt, das auch die breite Masse erreicht. Ein wie ich finde genialer Schachzug, der ja auch kommerziell herausragend gut funktioniert hat und gerne häufiger betrieben werden darf. Denn wenn man sich die Kino-Jahreshits der letzten Jahre einmal anschaut, sind es ja traurigerweise fast immer die längst bekannten Namen, die an der Kasse funktionieren. Und in der Tat habe ich mich bis ganz zum Schluss überhaupt nicht daran gestört, dass hier die Geschichte eines Comic-Charakters erzählt wird, sondern habe diesen von Phoenix grandios verkörperten Fleck einfach als tragische Gestalt wahrgenommen, die einen Fußtritt nach dem anderen kassiert, bis bei ihr die Sicherungen durchknallen. Das ist über ganz weite Strecken des Films nachvollziehbar erzählt, kommt lange ohne Action-Spektakel oder allzu krasse Überzeichnungen aus und hat mich stets begeistert am Ball gehalten. Tolle Momente gibt es zu Hauf, einer meiner Lieblinge ist wohl der letzte Besuch Flecks bei der Psychiaterin, , wo er verkündet, dass er immerzu und ausschließlich negative Gedanken habe. Was "Joker" aus meiner Sicht nicht gut getan hat, ist (neben vielleicht dem einen oder anderen negativen Zufall zu viel in zu kurzer Zeit, der auf Fleck einprasselt) das offensichtliche Bemühen, dem Charakter hintenraus dann doch noch die für Comics typische Überzeichnung zu spendieren, um die man lange zugunsten der authentischen Charakterstudie einen Bogen macht. Der Fernsehauftritt (vor allem dessen Endpunkt) wirkt schon arg drüber, die anschließenden Minuten auf der Straße konnte ich dann aber leider endgültig nicht mehr ernstnehmen. Schade, schade, dass man es hintenraus dann doch noch ein wenig vergurkt hat. Die 80% Laufzeit zuvor sind dagegen überaus sehenswert und erzählen die Geschichte eines ohnehin am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen, der vom Raubtierkapitalismus immer weiter an den Rand gedrängt wird, anstatt ihm eine ernsthafte Chance zu geben, sich einigermaßen gen Mitte zu bewegen. Das ist klasse erzählt und krass verkörpert. Und darum weiß ich im direkten Vergleich mit dem ähnlich gelagerten "Parasite" auch gar nicht, welchen Film ich eher empfehlen sollte: "Joker" ist für mich die intensivere Charakterstudie, "Parasite" hat mehr clevere und spannende Ideen zu bieten - und beide Filme verlieren leider ganz am Ende ein wenig an Realismus und damit in meiner Gunst. Tolle Filme bekommt man aber hüben wie drüben geboten. Knappe Höchstwertung. |
| Zum Glück kein typischer DC Film, auch wenn der Joker immer eine spezielle Figur darstellte. Auch hier wird der Joker und seine Geschichte grossartig dargestellt, dank eines Joaquin Phoenix. Obwohl die Story nicht allzu viel bietet, ist der Film spannend und man sieht zu wie der Wahnsinn seinen Lauf nimmt. Frank Sinatras "Thats Life" passt perfekt als musikalische Untermalung. |
| Starker Film mit einem hervorragenden Joaquin Phoenix. Auch Zazie Beetz war stark, leider wirkte Robert De Niro klar unterfordert und bekam zu wenig Screen Time. Mich erinnerte der Storyaufbau und -Verlauf teils deutlich an "Taxi Driver." Was mir fehlte war diese Genialität, diese Unberechenbarkeit, wie sie der Joker in "The Dark Knight" verkörperte. Fazit: trotzdem sehenswert. Note 5. |
| Joaquín Phoenix spielt den Psychopathen sehr gut und seine Tanzeinlagen hier wird man nicht so schnell vergessen. Irgendwas fehlt mir aber für einen Meisterwerk, vielleicht interessiert mich das ganze jetzt nicht so stark weil es an Batman usw. erinnert auch wenn die Story nicht dieselbe ist. Übrigens eine gute Musikauswahl vom Regisseuren! 5+ |
| Letztes Jahr im Kino gesehen - ganz ganz starker Film. |
| |
| Joaquín Phoenix macht den film zum superfilm |
| Schwere Kost, aber gut zu schauen! |
| Ein sehr starker und düsterer Film, hätte man ihn ein kleines bisschen gekürzt (so um 15-20 Min.) wäre er noch stärker gewesen |
| Auf jeden Fall eine super starke Schauspielerleistung von Joaquin Phoenix. Die Story ist zwar interessant, zieht aber Fäden wie ein schlechtes Fondue. Für mich eine knappe 4, wegen den guten Bewertungen bisher runde ich jedoch ab. |
| joker als krimi-drama. gut gespielt und wunderbar inszeniert. 5+ |
| Ein zu Recht hochbewertetes Drama mit einem überzeugenden Hauptdarsteller, der nicht das erste Mal einen Verrückten perfekt zu spielen vermochte. Was dem Film etwas abgeht, ist die Originalität, auch wenn es glücklicherweise alles andere als eine weitere Comicverfilmung ist. Knapp keine 5. |
| na schau an. es funktioniert doch. ein nachvollziehbarer film aus der comicwelt. man lässt sich wunderbar zeit für den charakter. zeit, die man am ende vlt. benötigt hätte um noch etwas haudrauf drama präsentieren zu können. aber so wie der film endete wird es ja wohl einen nachfolge film geben. ist ja alles darauf ausgelegt. zunächst einmal chapeau joaquin phoenix. überzeugender hat es bisher keiner hinbekommen. für mich die beste darstellung des joker. vor allem des menschen Arthur. Wo man natürlich darauf achten muss, dass man nicht vollends mit dem kerl sympathisiert. bei all der tragik die er erlebt. plot stimmt absolut. bilder stimmen, schauspieler sind klasse... für die höchstnote aber zu wenig weiterführendes. es ist und bleibt 'nur' eine einführung. wie damals ähnlich bei captain america. Zuletzt editiert: 20.11.2023 22:41:00 |
| Wunderschöne Gesellschaftskritik, exzellent gespielt. Und nebenbei noch ganz ein ganz ganz klein wenig Batman. Allein die Kameraführung, die beklemmende Nähe und der Soundtrack sind gold. |