Mit diesem Krimiklassiker gelang dem seinerzeit erst 24 Jahre alten Louis Malle 1957 ein Aufsehen erregendes Regiedebüt, bei dem er sich auf ein bis in die kleinste Nebenrolle ausgezeichnetes Schauspielerensemble stützen konnte. Mit den atmosphärisch dichten Schwarzweißbildern, seiner Geschichte von Menschen, die kurz vor dem Abgrund stehen, lehnte sich Malle an den Stil des amerikanischen film noir an. Bei diesem spannungsgeladen Film wird der perfekte Mord nur durch einen Zufall verhindert. Es ist einfach beeindruckend, die Moreau auf der Suche nach ihrem im Fahrstuhl stecken gebliebenen Liebhaber durch die nächtlichen Strassen von Paris streifen zu sehen, wobei der Regen ihr die Schminke vom Gesicht treibt und somit den Altersunterschied der beiden Liebenden und die damit verbundene Sünde des ganzen Geschehens offenbart.