Fernsehreporterin Angela Vidal (Jennifer Carpenter) und ihr Kameramann Cott (Steve Harris) drehen eine Dokumentation über die Feuerwehr. Als sie zu einem Notfalleinsatz gerufen werden, begegnet ihnen eine Frau, die völlig mitgenommen wirkt. Diese fällt die Feuerwehrleute an und verletzt einen Feuerwehrmann schwer. Als seine Kollegen ihn gemeinsam mit dem Fernsehteam nach draußen bringen wollen, bemerken sie, dass die Polizei inzwischen eingetroffen ist und sämtliche Eingänge verbarrikadiert hat. Immer mehr Bewohner des Hauses fallen übereinander her, ein Tierarzt meint Symptome einer Tollwut zu erkennen...
"Quarantäne" ist aus dem Jahr 2008 und eine amerikanische Neuverfilmung des spanischen Hits "REC". Ich muss gestehen, das Original bisher nie wirklich gesehen zu haben, wirklich Lust habe ich allerdings zumindest nach der Besichtigung dieses Films allerdings auch nicht mehr. Die Story ist platt und wirklich schon tausende Male ausgeschlachtet, wobei das wohl bekannteste und beste Werk in dieser Hinsicht "Angriff der Körperfresser" sein dürfte. Eine Epidemie breitet sich jedenfalls in einem Haus aus, was die Menschen zu bestialischen Killermaschinen ohne Gefühlsregungen macht. Natürlich steckt man sich über eine Bisswunde der Betroffenen an, wie soll es denn auch anders sein. Was am Anfang noch relativ harmlos daherkommt, wird mit der Zeit zur echten Seuche, sodass mit der Zeit die Zahl der Infizierten immer weiter steigt und die der Gesunden immer weiter sinkt.
So weit, so unkreativ, aber zweckmäßig. Es ist natürlich irgendwo nachvollziehbar, dass die guten Stoffe für Horrorfilme nicht unerschöpflich sind und dass sich demnach auch Handlungen immer wieder überschneiden. Wie ich zuletzt bei "Orphan" gesehen habe, muss ein Horrorfilm mit wenig Innovation im Plot keineswegs als Gesamtwerk langweilig oder uninteressant sein. Beispielsweise kann man einen Film durch gute Darsteller aufwerten - oder aber man nimmt sich Jennifer Carpenter als Hauptrolle und lässt sie 85 Minuten hysterisch durch die Kulisse schreien. Was sie gerade in den letzten 20 Minuten abliefert, lässt alle mutierten Tollwutopfer als sensible, differenzierende und gefühlvolle Wesen dastehen. Eine solch unsympathische Darstellung der Hauptdarstellerin ist natürlich etwas unvorteilhaft bei der Flucht vor den Infizierten, ja man betet geradezu, sie möge doch endlich auch zu Tode geprügelt werden.
Die restliche Darstellerriege fällt nicht unbedingt weiter negativ auf, bekommt aber in den meisten Fällen einfach zu wenig Screentime, um sich auszuzeichnen. Dies ist auch deshalb eher schwierig, weil die Charaktere des Films durchgehend Stereotypen darstellen, mit denen man nur wenig mitfühlt. Ein weiterer Trend in den vergangenen Jahren ist die traumhafte Handkamera, die den Zuschauer näher ans Geschehen heranführen soll, oftmals aber eher stört, da das Geschehen oft wacklig und verzerrt zu sehen ist. Wem das gefällt, dem mag das auch hier gefallen, ich für meinen Teil hätte lieber mehr gesehen als Pseudo-Authentizität durch diese subjektive Kamera geboten zu bekommen.
Inmitten des Films kommt teilweise tatsächlich so etwas wie Spannung auf, die jedoch schnell überladen wird und in einer Splatter-Orgie endet. Nicht nur Carpenter stört am Ende massiv, auch die ständigen Angriffe lassen keine wirkliche Atmosphäre aufkommen. Die Einleitung geht zudem nur sehr schleppend vonstatten, auch hier braucht "Quarantäne" zu lange, um Fahrt aufzunehmen. Als Genrekost für einen netten Gruselabend kann man diesen Streifen soeben noch durchgehen lassen, für mehr reicht es jedoch leider keineswegs. Regisseur John Erick Dowdle schafft es zu keiner Zeit, in irgendeiner Form seinem Werk Substanz zu verleihen, der es über den Durchschnitt hebt. Durch unsympathische Darsteller und letztlich zumindest für Fans des Genres langweilige Gewaltorgien gibt es jedoch einige Elemente, die als unterdurchschnittlich bezeichnet werden können. Wenn wirklich nur "Transformers", "Rosamunde Pilcher" oder "Angriff der Killertomaten" in der weiteren Auswahl für einen Filmabend bereitliegen, würde ich hierzu raten, ansonsten sollte man seine Zeit nicht unbedingt mit "Quarantäne" verschwenden. Schaut lieber das Original, weniger Inhalt als hier kann nur schwer vorhanden sein. Für den netten Abendgrusel reicht es aber immerhin.
Insgesamt ist bei mir nicht mehr als eine 2 drin, sorry.