Ganz per Zufall drauf gestossen, zum 70. Geburtstag von David Cronenberg. Mit diesem Film schaffte er den kommerziellen Durchbruch, wenn auch „Scanners“ eine deutliche B-Movie-Charakteristik aufweist. Er ist eigentlich ein vorweggenommener Cyberspace-Thriller des anfangs 80er Jahre langsam aufkeimenden Computerzeitalters, mit Sci-Fi- und Horror-Symbiosen.
Der Film wird ja am TV selten gezeigt, wohl nicht zuletzt wegen der Horrorszenen. Ich finde solche Sachen immer höchst interessant, da es zeigt, was die Make-Up-Künstler zu dieser Zeit alles für geniale Einfälle umsetzten (obgleich dies von Journalisten damals abschätzig als „qualmende Ketchup-Fontänen“ abgetan wurde). Aber nebst den nachhaltig in Erinnerung bleibenden Schock-Effekten beeindruckt natürlich die durchaus starke Story, die visuelle Kraft und Kameraeinstellungen sowie der Ton (sirrende Klänge, verzerrte Geräusche und minimalistische Synthesizer, die nach Vangelis klingen. Aber – man glaubt es kaum – es war der Score von Howard Shore, der gefeierte „Lord of the Rings-„-Komponist, der auch später noch für Cronenberg tätig war!).
Bemängeln kann man einzig Stephen Lack, der etwas gar farblos ist, und die zwischendurch etwas gar konventionelle Erzählweise. Hingegen gefällt der auf Bösewichte abonnierte Michael Ironside, der in gewissen Einstellungen an Jack Nicholson erinnert.
Für die Gesamtbewertung sehe ich es ähnlich wie Uebi: Gute und interessante Sache, subversiv und von origineller Logik sowie in seiner Machart für 1981 definitiv visionär, aber kein Monumentalwerk. Auch ich runde knapp ab, auf eine 4.
Übrigens: Ganz amüsant ist aus heutiger Sicht das Computerprogramm RIPE. Wohl für 1981 recht fortschrittlich, löst es heute Schmunzeln aus, v.a. wenn die Experten über den „Hacker“-Angriff von Vale im Telefonnetz ausgiebig staunen.
Zuletzt editiert: 15.03.2013 23:49:00