Die 21jährige Nico (Julie Fournier), Mädchen aus reichem Haus, lebt in den Tag hinein und vertreibt sich ihre Freizeit mit Parties. Vordergründig frech und rotzig, ist Nico aber im Geheimen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Bis zu dem Tag, als sie auf den Rapper Paco (Carlos Leal) trifft.
Nico hasst es, alleine zu sein und liebt es, mit ihrer besten Freundin Wanda (Zoé Miku) auszugehen. Um ihren ausschweifenden Lebensstil überhaupt finanzieren zu können, findet es Nico gerade passend, mit dem Clubbesitzer ihrer Lieblingsdisco Casanova, Boris (Stefan Gubser), eine Affäre zu haben. Wanda hingegen, aus der Arbeitervorstadt Schwamendingen stammend, ist wild entschlossen, mit ihrer jugendlichen Schönheit viel Geld zu verdienen und ihren Lebenstraum zu verwirklichen.
Das Goldküsten-Chick Nico, wie sie viele nennen, wäre intelligent genug, um das oberflächliche Leben zu durchschauen. Sie ist aber zu unentschlossen und unsicher, etwas Produktives aus ihrem Leben zu machen. Die äussere Coolness und Ironie vertuschen ihre Angst und Ungewissheit im Innern. Um sich abzulenken und der zunehmenden inneren Leere entgegenzutreten, beginnt Nico Theater zu spielen. Sie verkörpert in einem altgriechischen Stück die Königin der Amazonen - auch ein Traum für das wahre Leben.
Eines Abends besucht sie ein Konzert der Genfer Hip-Hop Band «Menace Evasion» im Casanova und begegnet dem Leadsänger Paco. Dieser, aus einer spanischen Migrantenfamilie, hadert mit seinem Erfolg: Seine Lieder werden in Supermärkten gespielt, und die kämpferischen Texte will niemand hören und verstehen. Während des Konzerts kommt es zum Eklat: Paco stachelt die Zuschauer gegen Boris auf und zerstreitet sich mit seinen eigenen Bandmitgliedern. Fasziniert von seiner Lust an der Provokation besucht ihn Nico anschliessend im Backstage. Am darauffolgenden Tag, als Nico zum Videodreh für die Band erscheint, beginnen die beiden sich besser kennenzulernen und verlieben sich ineinander.
Auch Paco ist von Nicos sorgloser und spontaner Art begeistert und will für sie sein Leben ändern. Nur noch die Dinge tun, die er auch besingt. Doch vorerst will er mit seiner Band auf Tournee gehen und muss Nico alleine lassen. Nico beginnt mit ungeheurer Energie, Pacos «Rebellion» in ihre eigene Welt zu übertragen und falsch zu verstehen - mit selbstzerstörerischen Folgen.
REVIEWS
Durchschnittliche Bewertung: 4.5 (Reviews: 24)Snow White - Sex, Drugs, Hip Hop und verlorene Träume2005Samir
Packender zweisprachiger Schweizer Film um das Leben eines bekannten Rappers aus der Romandie und eines Goldküsten-Chicks (Tochter eines reichen TA-Media-Managers), dessen Leben nur vom einen Problem zum nächsten geht.
Okay, schon nach einer Viertelstunde wusste ich, dass ich nicht zum Zielpublikum dieses Films gehöre. An der Goldküste gibt’s also nur koksen, saufen und bumsen? Na ja... Wirklich bewegend fand ich einzig die Geschichte von Paco und seinem Bruder - eher unfreiwillig komisch war wohl der österreichische Dealer zu verstehen...
Kann mich meinen drei Vorrednern genau anschliessen. Dachte fast exakt das gleiche während des Films. Sicher eine interessante, krasse Story, aber weil sie in einem so abgehobenen Umfeld spielt, ging sie mir nie wirklich nah. Zuletzt editiert: 12.01.2014 13:53:00
Auch wenn der Film teilweise recht krass und eindrücklich ist, hat er auch mich nicht gefesselt. 90 Minuten mit 3, 4 Highlights und viel zu viel Drumherum.
Eindrücklicher und schon leicht überbewerteter Film über die versnobte Seite der Schweiz. Der Beziehungskonflikt der beiden kam gut rüber. Carlos Leal stielt der Braut aber die Show. Nicht nur, wenn er sich selbst spielt (auf der Bühne), sondern vor allem, wenn sich der Charakter von Paco zeigt. Der Soundtrack lässt sich auch hören. Vor allem wegen den Solo-Sachen von Carlos Leal. 4.5
Extrem eindrücklich und berührend, gute Darsteller (hey der Typ aus der UPC-Cablecom-Werbung, nicht?) und das Mehrsprachige kam äusserst cool und authentisch rüber. Für einen CH-Film Respekt! Zuletzt editiert: 12.10.2012 16:21:00
So stelle ich mir Schweizer Filmschaffen vor: mit viel Schweizer Themen und/oder Schweizer Lokalkolorit, und dabei nicht elitär, nicht seicht, aber populär umgesetzt. Die Geschichte einer Liebe zwischen einem reichen Zürcher "Goldküsten-Chick" und einem aufmüpfigen Vorstadt-Rapper ist, wenn auch überhöht, aus dem Leben gegriffen, multikulti (Filmsprachen: Schweizerdeutsch und Französisch), menschlich, emotional und ergreifend. Das wird attraktiv und innovativ erzählt, mit diversen formalen Spielereien, die nicht überborden, teils auch erfrischend "amateurhaft" (z.B. wenn die französische Hauptdarstellerin auf Schweizerdeutsch synchronisiert wird/werden muss..) Auch dem Titel wird man gerecht, da öfters eine märchenhaft-verzauberte Stimmung herrscht (v.a. durch das häufig eingesetzte "Snow White-"Instrumental). Der Film steht und fällt natürlich mit seinen beiden Hauptdarstellern, die aber gut besetzt sind: Sens-Unik-Rapper Carlos Leal, der sich quasi selber spielt sowie einige Tracks im vertrauten Sens-Unik-Stil zum Besten gibt (und der heute eine respektable Schauspieler-Karriere aufweist..), und die nicht nur optisch passende Französin Julie Fournier, für deren Rolle man (mal wieder) keine Schweizer Schauspielerin gefunden zu haben scheint (wie auch beim "Sennentunschi"). In weiteren Rollen und Cameos sind zahlreiche Schweizer Stars und Sternchen zu sehen. Mich erinnert das sehr an den packenden, nahe bei den Menschen liegenden und schnörkellosen Stil von Fatih Akin (Regisseur Samir, ein Schweiz-Iraker, hat übrigens auch einen Migrationshintergrund..), was natürlich ein Kompliment ist. Zuletzt editiert: 26.11.2022 16:10:00
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