Philippe de Broca, der viele genial überdrehte Film-Highlights mit Belmondo schuf, kreierte hier eine wahre kleine Trouvaille, mit einem perfekt harmonierenden Paar Girardot/Noiret, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Daraus bezieht die Liebeskomödie ein charmantes Potenzial, durchzogen mit schrägen Figuren, die allesamt wider jeglicher Vernunft handeln. Der Film ist daher in keiner Minute ernst zu nehmen, die Handlung und die Motive der Protagonisten sind völlig absurd. Aber: Das Ganze funktioniert dank dem unglaublichen französischen Charme, der aus jeder Pore trieft und dem wunderbaren Lokalkolorit in Paris. Und trotzdem bietet der Film noch etwas Suspense, mit dem ominösen "Clipardi"-Gebäude, und mit der Läuterung des Mörders, der schlussendlich mit Antoine zu Abend isst ("Ich gehe nicht nach Spanien mit leerem Magen"). Somit in der Fülle absolut herrliche Szenen und Einfälle, typisch Französisch. Unvergleichlich auch, als die Polizei im Renault den Zug auf dem Perron stoppt, damit Lise Tanquerelle ihrem Antoine einen Liebesbrief bringen kann. Oder als sie nach der Suspendierung in seinem Hotel ohne Begrüssung eincheckt und im Zimmer Nr. 8 im Bett unter der Decke hervorgrinst. Das sind wahrlich auch nach Jahrzehnten einfach erfrischende Szenen, quirlig, chaotisch und durch und durch sympathisch. Übrigens: Auch bezaubernd ist die junge Catherine Alric, die dann 6 Jahre später im Hallervorden-Kinofilm "Der Schnüffler" spielte.
Zuletzt editiert: 14.04.2021 16:14:00