Was macht die Big-Bang-Theory eigentlich zu einer der beliebtesten Sitcoms weltweit.
Ist die den meisten ziemlich fremde Wissenschaftswelt wirklich so spannend oder ist es das uns Normalos beim Zuschauen vermittelte wohlige Gefühl, daß die nerdigen Überflieger, die schon in ihrer Kindheit nie gegen die Schulhof-Bullies ankamen, sich im einfachen Lebensalltag oft als traurige Looser erweisen.
In der 5. Staffel gibt es eine Folge mit dem Titel „The Speckerman Recurrence“, in der sich bei Leonard jemand meldet, der ihn damals in der Schule immer wieder böse drangsaliert und gemobbt hat.
Wo in der BBT-Folge der Zuschauer die bedrückenden Ereignisse von damals leicht weglachen kann, auch weil Übeltäter Speckerman in der Serie als dem Alkohol zugetane gescheiterte Existenz vorgeführt wird, beleuchtet Joel Edgerton im Film „The Gift“ das interessante Thema etwas genauer.
Denn Einzelgänger Gordo ist immer noch nicht über sein durch Mobbing und Ausgrenzung entwickeltes Kindheitstrauma hinweg und sucht Kontakt zu seinem früheren Peiniger Simon, um zur Ruhe zu kommen.
Der inzwischen beruflich erfolgreiche und mit der sensiblen Robyn frisch verheiratete Bullie Simon dagegen kann sich kaum noch an die Vergangenheit erinnern und will auch nichts mehr davon wissen.
Die offene und empathische Robyn dagegen hört Gordo zu und forscht nach.
In einem spannenden Verwirrspiel stellt Edgerton grundlegende Fragen: Wie werden wir zu denen die wir sind, haben wir Kontrolle über unsere Entwicklung, wie inszenieren wir uns in unserem Leben, wie ist unser Selbstbild, und haben wir überhaupt eine Chance die uns Nahestehenden wirklich zu kennen?