Ein wirklich erstaunlicher Film, der mich sehr positiv überrascht hat. Die Figuren haben Tiefgang, die Story ist durchgehend spannend und das Setting sucht seinesgleichen. Während anfangs der 60er Jahre andere (selbst grosse) Produktionen noch mit billigen Tricks und laienhaften Rückprojektionen daherkamen, bietet "The Guns of Navarone" selbst nach heutigen Massstäben einen visuellen Superlativ. Egal, ob es die Kamera-Dunkelfilter in der Nacht sind oder alle Einstellungen mit Hintergründen und Horizonten: Es wirkt lange nicht so gekünstelt wie andere Abenteuerfilme mit Kulissenaufwand. Die Explosionen wirken erstaunlich für 1961 und der Sturm auf hoher See ist ein Action-Highlight (einfach für mich zu lang. Auch die Kletterszene hat Längen). Man wird jedoch durch die Wendungen (z.B. die Sabotage des Sprengstoffs) und durch die nie aufgesetzt wirkenden Dialoge bestens entschädigt. Die Entwicklung der Figuren ist sogar für einen grossen Abenteuerfilm mit Nazi-Hintergrund erstaunlich intelligent. Nebst Action und Suspense setzt man sich 1961 hier auch noch durchaus kritisch mit dem Krieg und seinen Folgen auseinander.
Auf jeden Fall war der Oscar für die besten Special Effects (bei total 7 Nominationen) absolut verdient. "The Guns of Navarone" verlor an den Oscars aber v.a. gegen "West Side Story".
1978 wurde mit "Der wilde Haufen von Navarone" ein Sequel produziert (mit Robert Shaw und Edward Fox), der jedoch nie an das Original rankam.
Zuletzt editiert: 01.05.2018 21:16:00