8/10
Mit grossen Kino-Erfolgen während des Zweiten Weltkriegs und in der direkten Zeit danach gehörte Joseph Cotten zur A-Schauspielergarde in Hollywood. Anfangs der 50er, nach dem Monroe-Thriller "Niagara", wurde es ruhiger um den charismatischen Star legendärer "Film-noir"-Thriller. Cotten wirkte in einigen klassischen B-Produktionen mit. "Blutige Hände" ist ein ausgesprochen spannender Schwarz-Weiss-Thriller, der mit seinen interessanten Handlung und guten Darstellern überzeugt. Bei einem Polizeieinsatz erschiesst Detective Wagner (Cotten) ungewollt die Ehefrau des Verbrechers Leon Poole (Wendell Corey). Der verwirrte Poole flieht aus dem Gefängnis in der Absicht, sich an Wagner zu rächen und dessen Gattin Lila (Rhonda Fleming) umzubringen. Die intensive Handlung steigert sich in hohem Tempo bis zum rasanten Schluss. Eine ausgezeichnete Leistung zeigt Wendell Corey in der Rolle des Angst einflössenden und zugleich armseligen Psychopathen. Cottens Part ist lange Zeit eher passiv, bis er am Schluss des Filmes sein mimisches Talent in dramatischen Szenen überzeugend zur Schau trägt. Die in B-Produktionen öfters eingesetzte Rhonda Fleming ergänzt das Protagonisten-Duo würdig. Regisseur Boetticher, dessen Zusammenarbeit mit Randolph Scott zu den fruchtbarsten Kombinationen im Western-Genre gehört, inszeniert "Blutige Hände" kompakt und sehr spannend. Der Krimithriller gilt unter "Film-noir"-Fans als Geheimtipp.