SEIN LETZTES KOMMANDO

Weil mein Videorekorder im Januar nur die ersten 70 Minuten aufgenommen hatte, musste ich den in zwei Tranchen schauen. Für mich vielleicht der beste Film von Errol Flynn, witzig und heroisch, interessant und dramatisch. Vielleicht historisch nicht wirklich korrekt, aber was solls. Und Olivia de Havilland in einer starken Rolle zum letzten Mal als seine Liebe...

Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, was ich von diesem Film nun halten soll. Zwar war Custer mir persönlich nicht bekannt, aber nach allem, was ich vor diesem Film über ihn erfahren habe, war er ein rücksichtsloses, karrieregeiles Arschloch der ersten Klasse. Da habe ich dann schon meine Schwierigkeiten zu begreifen, was der Dichter (oder Regiesseur) mir damit sagen will. Als Western ist der Film nichts besonderes. Er lebt eigentlich nur von den beidern Hauptarstellern, die allerdings über ein gewisses Charisma verfügen und so den Film in den oberen durchschnittlichen Bereich heben.

Was immer der historische Custer gewesen sein mag - die schauspielerische Leistung Errol Flynns und seiner Kolleg(inn)en ist über jeden Zweifel erhaben. Der Film hat Tempo und eine stringente Handlung (wie sie in der historischen Wahrheit halt nur selten anzutreffen ist - deshalb lügen Drehbuchautoren so oft ;-). Wozu der Film gedreht wurde? Als Propagandastreifen für den Krieg gegen die Achsenmächte, denn die Bösen sind ein Deutscher (Sharp/Scharf) und ein Italiener (Major Romulus Taipe), und da mußten die Ereignisse halt etwas verzerrt dargestellt werden - die beiden hat es in Wirklichkeit wohl nie gegeben...

Eine gut besetzte Variante der Verfilmung des Lebens von General Custer mit aufwändigen Schlachtenszenen. Gut das mal eine Version so früh einsetzt mit dem Besuch der Akademie, zudem die (soweit ich weiß) einzige charmante und humorvolle Verfilmung, dadurch ist der Film sehr kurzweilig ausgefallen. Da verzeiht man auch die historischen Ungenauigkeiten gerne.
Gedreht wurde der Film in Kalifornien.
Zuletzt editiert: 29.07.2011 17:17:00