Tucker und Dale beziehen ihre neue Ferienhütte in der Wildnis. Das relativ marode Haus begeistert die Jungs sofort und sie freuen sich auf ihr gemütliches Männer-Wochenende. Doch beim Angeln im nahe gelegenen See erschrecken sie die junge Allison, können sie jedoch noch vorm Ertrinken retten. Ihre Freunde interpretieren die Rettung des College-Mädchen jedoch als Entführung und wollen sich gegen die vermeintlichen Psychokiller zur Wehr setzen. Doch nach und nach müssen immer mehr Teenager ihr Leben lassen.
Eher zufällig stieß ich heute Abend auf den Titel dieses Films, von dem ich zuvor leider noch nie gehört habe. Wie man bereits der Story entnehmen kann, handelt es sich hierbei um eine Horrorkomödie, die diesmal den sehr beliebten Horrorfilm im Wald mitsamt seiner Konventionen aufs Korn nimmt. Die Darstellerriege ist nicht unbedingt die bekannteste, weshalb ich auch gar keine Namen nennen möchte. Sie erfüllen ihre Arbeit gut, manche besser, manche schlechter, doch worauf es eigentlich ankommt: Sie machen es mit absoluter Hingabe und Freude. Und genau dies lässt sich auch auf den Film übertragen: Er ist irre sympathisch und unbeschwert, ja er macht einfach Freude beim Zusehen.
Die Story lebt von einer unglücklichen Verkettung von Zufällen und Missverständnissen, die zwar nicht besonders realistisch, dafür aber ungemein unterhaltsam sind. Die "Einheimischen" eines Dorfkaffs, die in den bekannten Horrorfilmen wie "The Hills have Eyes" gerne als bedrohliche, wenn nicht gar völlig mutierte und deformierte Triebtäter und Vergewaltiger dargestellt werden, sind in diesem Fall harmlose und etwas verpeilte Jungs. Auf der anderen Seite stehen durch Klischees vorbelastete Jugendliche, die natürlich auch in Tucker und Dale verrückte Kaffbewohner sehen. Dieser Rollenwechsel macht sicherlich einen Teil des Charmes aus, der diesen Film von bekannten Parodien wie "Scary Movie" abhebt. Zudem gehen die Protagonisten auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an die Arbeit, wodurch einfach eine ganz andere Stimmung erzeugt wird als die, die man in den letzten Jahren immer wieder zu Gesicht bekam. Ich fühlte mich immer wieder an den französischen Film "Willkommen bei den Schti's" erinnert.
Zudem gibt es auch einfach eine Reihe von gut platzierten und gelungenen Gags, die jedoch einigermaßen behutsam eingesetzt werden. Natürlich ist auch "Tucker und Dale" letztendlich sehr trashig, aber zum Glück nicht billig und plump. Das Spiel mit den Genre-Konventionen ist hier einfach super spaßig, man fühlt mit den Charakteren mit und lacht mit ihnen statt über sie. Das ist wirklich eine Qualität, die viel zu selten erreicht wird. Es ist natürlich nicht alles perfekt an diesem Streifen, er wird auch nie zu den ganz großen Werken gehören. Wirklich negativ ist mir nur das Ende in Erinnerung geblieben, wo der Splatter-Teil deutlich zu hoch war und doch leider auf viele Mittel zurückgegriffen wurde, die zuvor durch den Kakao gezogen wurden. Aber ansonsten kommt wirklich gute Laune auf, man fühlt sich etwas heimischer als bei vielen Hochglanz-Parodien ohne Seele und man wird 80 Minuten lang vorzüglich unterhalten. All dies, aber auch kleinere Schwächen führen bei mir zu einer ordentlichen 5.