| Viele Hollywood-Filme haben bislang versucht, 9/11 auf unterschiedlichste Weise zu verarbeiten. Oft schwang dabei ein zu stark patriotischer Unterton mit, die Weltpolizei USA glorifizierend, und den Soldateneinsatz als dankbarer Actionlieferant für die ideenlose Filmindustrie nutzend. Dass es auch anders geht, beweist "Zero Dark Thirty". Es ist weder Dokudrama noch Actionthriller, sondern in der Tat ein "investigatives Drama", mit der fiktiven CIA-Agentin Maya als roter Faden der Story. Der Film bleibt angenehm neutral und schafft es, trotz ausschliesslicher USA-Optik nicht zu werten. Action ist also nicht Mittel zum Zweck, sondern es geht primär um Recherche und Puzzlearbeit, die nie plakativ daher kommt und zudem auch moralische Fragen aufwirft: Wie weit soll und kann ein Rechtsstaat gehen, um Massenmorde bzw. Völkermorde aufzudecken und zu sühnen? Auch die Waterboarding-Folterszenen, welche im Vorfeld für Zündstoff sorgten, werden gezeigt. Der Spannungsbogen ist äusserst stark inszeniert. Man spürt die gleiche Handschrift wie bei "Hurt Locker" durchaus. Was dem Film die Krone aufsetzt, ist die letzte halbe Stunde mit dem Zugriff der Navy Seals in Abbottabad. Selten habe ich ein so stark beklemmend gefilmte Zuspitzung gesehen. "We have a possible jackpot". Da die Kill-Szene von Bin Laden frei von jedem Pathos ist, wirkt der Film über den Abspann hinaus nach. Reife Leistung von Bigelow! Chastain spielt sehr überzeugend (ob gleich Oscar-würdig ... naja). Aber auch die von mir geschätzten Nebendarsteller Mark Strong und James Gandolfini wussten sehr zu überzeugen. Alles in allem lohnende 157 Minuten CIA-Aufwühlarbeit. Zuletzt editiert: 01.02.2013 09:50:00 |
| Für Bigelow-Verhältnisse fast schon dezent-zurückhaltend patriotisch. Trotzdem schafft sie es, die Verbissenheit von CIA-Agentin Maya sehr schön aufzuzeigen. Gut gelungen auch der Spannungsaufbau, mit dem abschliessenden Sturm auf das Bin Laden-Haus als Höhepunkt. Da hat Bigelow die Realität natürlich in die Hände gespielt, denn ursprünglich sah das Drehbuch vor, dass Osama nicht gefunden wird... "For God & Country - Geronimo!" |
| Ich ziehe einen Punkt für die grausamen Folterszenen ab - ich kann sowas einfach nicht mit ansehen :-X Ich kann nur zustimmen, äußerst gut, besonders, dass die Amis nicht nur als die Guten dargestellt werden! |
| Recht guter Film mit spannender Handlung. Das erste Drittel fand ich eher grenzwertig: die hässlichen Bilder des Waterboardings und die Verhöre von Verdächtigen, die in kleine Kisten gesperrt werden, finde ich für FSK 16 eher unangebracht. Schön dargestellt ist die gigantische Informationsflut, die von der CIA bewältigt werden muss, um an einen einzelnen Hinweis zu kommen. Auch die langwierigen Ermittlungen, welche immer wieder Rückschläge erleiden und oder in Sackgassen enden, werden sehr gut präsentiert. Man wird zu den Hauptdarsteller stets auf kühle Distanz gehalten und man kann sich kaum mit ihnen identifizieren. Hintergrund zu den Leuten? Privatleben? Fehlanzeige! Zudem wirkt die "Berichterstattung" einseitig, da man über die Hintergründe der Gegenseite so gut wie nichts erfährt. Bild und Ton sind sehr gut, vor allem in den dunklen Szenen. Allerdings ist die Kameraführung oft relativ wackelig und der Film ist mit über 150 Minuten recht lang. Beim Betrachten der Folterszenen stellt sich die Frage: Sind diese nur Mittel zum Zweck oder möchte der Regisseur ein dunkles Kapitel der USA aufarbeiten? Knapp keine 5. Zuletzt editiert: 14.08.2013 00:17:00 |
| Die Folterszenen gefallen mir auch nicht, dafür finde ich den Schluss ungemein spannend. |
| 157 Minuten sind definitiv zu lange hier, mit ein paar geschickten Kürzungen wäre das Ganze deutlich schnittiger. Entschädigt wird man dafür mit einem wirklich spannenden Finale sowie einer seriösen, angenehm ernsthaften Performance Chastain's, welche ihre ungewöhnlich junge Filmfigur passend verkauft. 4+ |
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| Ein ja fast schon dokumentarischer Thriller über die Jagd nach Osama bin Laden. Von der Tatsache, dass das Gezeigte sich auf tatsächliche Ereignisse stürzt, gehe ich einfach mal aus. Jedenfalls ein sehr interessanter Thriller mit einer durchaus sehr komplexen Geschichte, die einen guten Einblick in die Geschehnisse liefert. Der Film bleibt dabei auch fast durchgehend spannend. Gefiel mir ausgesprochen gut. Dem Review von Jones kann ich nur zustimmen. Zuletzt editiert: 25.07.2014 18:04:00 |
| Sah ich damals im Kino. Ein wirklich intensiver, spannender Thriller - besonders gut fand ich, dass er überhaupt nicht selbstverherrlichend ist, eher das Gegenteil ist vorhanden. Ob sich die Ereignisse während der Jagd auf bin Laden wirklich so zugetragen haben, sei dahin gestellt... Klare 5. |
| 4+ Das wirklich spannende Ende (die Stürmung des Versteckes von Bin Laden) rettet den doch teils langen und zähen Film. |
| Den Lobeshymnen kann ich mich ganz und gar nicht anschliessen. Zum einen fand ich Jessica Chastain fehlbesetzt, man nimmt ihr die toughe CIA-Ermittlerin nie ab. Zum anderen ist der Film zu wenig kritisch. Dazu hätte ich mir gerade bei der Überlänge (gähn!) auch einen Background zu den Leuten gewünscht, die so allesamt schemenhaft bleiben - und gerade intelligent ist ihre Ermittlung ja auch nicht: ihre Annahme, dass zu zwei Frauen im Haus auch zwei Männer gehören müssen, ist natürlich ziemlich falsch. Alles in allem hätte man besser noch einige Jahre gewartet, bis man das verfilmt. Und Kathryn Bigelow ist sicher auch die falsche Person dafür, sie kann nur anspruchslose Action-Filme. Auch der Oscar-prämierte "Hurt Locker" ist nicht gerade ein Meisterwerk. Aber etwas, was man in den USA liebt. Gute 2. Zuletzt editiert: 13.04.2015 13:46:00 |
| Bin zwar meistens mit Uebi einverstanden (auch hier mit seinen Kritikpunkten!), aber dennoch gebe ich eine knaaaaape 4. Die Schlussstunde war sehr packend, wenn auch teilweise wirr bzw. unklar. Die Hauptfigur fand ich auch nicht überzeugend. |
| kleine logische Fehler aber sehr gut |