Bei dieser auf wahren Begebenheiten beruhenden Krimikomödie von Spike Lee wird der afroamerikanische Polizist Ron Stallworth (John David Washington) Mitglied des Ku-Klux-Klans, um deren Anschläge zu verhindern und Mitglieder der "Organisation" dingfest zu machen. Der Film hat mir über weite Strecken sehr gut gefallen, weil man auf der einen Seite sowohl den offensichtlichen als auch den subtilen strukturellen Rassismus in den USA nachempfindbar macht, er aber zugleich auch einfach sehr witzig und unterhaltsam ist und kaum Gefahr läuft, zum schnöden Zeigefinger-Belehrungsstreifen zu verkommen. Viele Szenen, vor allem die Rituale der Ku-Klux-Klan-Mitglieder, wirken äußerst grotesk - sind zum Großteil aber näher an der Realität, als es normal denkende Menschen meinen mögen. Finde ich super, wie man hier (tragi)komische Realität adaptiert und für die Kinoleinwand tauglich unterhaltsam interpretiert hat. Für das Drehbuch gab es zurecht den Oscar, denn die Geschichte ist sehr kreativ und verspielt umgesetzt. Zudem empfinde ich den Soundtrack als herausstechend stimmungsvoll und wertig und die Kameraarbeit hat mir auch sehr gut gefallen.
Meine kleinen Kritikpunkte sind, dass mir zumindest zwei der präsentieren KKK-Mitglieder zu sehr dem Klischee des weißen rassistischen Vollidioten entsprechen und mir deshalb etwas zu plump geraten sind. Auch der große Showdown am Ende geht mir etwas zu rasant und überzeichnet vonstatten, womit er mit der sonst eher gemächlichen und ruhigen Atmosphäre des Films etwas bricht. Die mehrfach gehörte Kritik, der Film sei etwas langatmig, kann ich hingegen nicht wirklich teilen: Mir haben die gut zwei Stunden fast durchweg Spaß gemacht und ich habe nur selten auf die Uhr geschaut. Also alles in allem kann ich "BlacKkKlansman" definitiv weiterempfehlen.